Lärm macht krank und senkt die Effizienz

Ergonomie Grafik: Schema Akustik

Lärm als Störfaktor
Die Gestaltung der akustischen Verhältnisse in Büroräumen wird heute als wichtiger Punkt einer modernen, ergonomischen Einrichtung verstanden. Lärm beeinträchtigt signifikant die Konzentration, Entscheidungszeiten und Sprachverständigung – egal ob er von Geräten oder Kollegen verursacht wird. Lautes Reden und Telefonklingeln liegen bereits im oberen Bereich der zulässigen Lautstärke im Büro. Für ein effizientes und stressfreies Arbeiten in einem Mehrpersonenbüro sind deshalb akustische Maßnahmen dringend zu empfehlen.
Der Direktschall und die Gesamtraumakustik müssen durch intelligente Büroeinrichtungslösungen positiv beeinflusst werden. Gegenmaßnahmen oder besser ein Bürokonzept, das Belästigungen durch Lärm von vornherein vermeidet, sind nicht nur ein Gebot einer humanen Arbeitsplatzgestaltung, sondern auch der Wirtschaftlichkeit.

Akustisch wirksame Gegenmaßnahmen:

• flexibles schallabsorbierendes Stellwandsystem
• schallabsorbierende Deckensysteme
• akustisch wirksame Bodenbeläge
• mikroperforierte Akustikfronten
• schalldämpfende Wand- und Deckenabsorber
• stoffbezogener Schrankrückwandabsorber


Die Auswirkungen von Lärm in Mehrpersonenbüros

Ergonomie Grafik 11.1 Auswirkungen von Lärm

Lärm - d.h. vermehrte Gespräche, Schritte, Telefonate, Lachen, Telefonklingeln, Drucken, Kopieren, usw. - beeinträchtigt unsere Konzentrations- und Arbeitsfähigkeit:

Die Gesamtraumakustik

Ergonomie Grafik 11.2 Gesamtraumakustik

Schallübertragung in Räumen

Legende zum Bild oben:
D: Direktschall
Schall, der auf direktem Weg zum Zuhörer gelangt

1-4: Frühe Reflexionen
Reflexionen, die kurz nach dem Direktschall zum Zuhörer gelangen

N: Nachhall
Reflexionen, die spät nach dem Direktschall eintreffen und näherungsweise exponentiell abklingen

Die Nachhallzeit

Ergonomie Grafik 11.3 Nachhallzeit

Die definierte Nachhallzeit RT60 (RT = Reverb Time) ist dasjenige Zeitintervall, in dem der Anfangsschalldruck in einem Raum auf seinen tausendsten Teil abgesunken ist.
Dieses entspricht einer Pegelabnahme des Schalldrucks von (-) 60dB.

Je grösser der Raum und je schallhärter (reflektierend) die Oberflächenmaterialien, desto grösser die Nachhallzeit. Der Nachhall erschwert mitunter die Verständlichkeit von Sprache.

Die Stellwand und ihre Schallbereiche

Ergonomie Grafik 11.4 Schallzonen

Direkt hinter der akustischen Stellwand entsteht ein Schallschatten, der die Geräuschbelastung am direkt benachbarten Arbeitsplatz vermindert. Gerade deshalb ist die Höhe der Stellwand wichtig, zu empfehlen ist mindestens Schulterhöhe.

Legende zur Grafik oben:

a. Direktschall

b. Beugungszone

c. Schallschatten

Schalldämmung (Schallisolation)

Ergonomie Grafik 11.5 Schalldämmung

Schallharte Oberflächen - wie zum Beispiel Glas - reflektieren den Schall zurück in den Raum und behindern so die Ausbreitung in die angrenzende Umgebung.
Es empfiehlt sich, Besprechungsräume und andere gesprächsintensive Bürozonen in separate, verglaste Raumbereiche zu verlegen.

Schalldämpfung (Schallabsorption)

Ergonomie Grafik 11.6 Schalldämpfung

In porösen Materialien, die eine grosse innere Oberfläche aufweisen, wird Schall effizient absorbiert. So werden Reflexionen in den Raum zurück verhindert. Die akustischen Eigenschaften eines Raumes (z.B. die Nachhallzeit) können so gezielt verbessert werden.

Empfohlene Grenzwerte im Büro

Ergonomie Graik 11.7 Richtwerte